Nach dem phantastischen Stage Piano können wir uns kommenden Sonntag auch auf die Klänge eines neuen Schlagzeugs freuen. Mario und Tobi haben es bei Insound erstanden; das alte fiel zunehmends auseinander und war klanglich nur bedingt geeignet für unsere Zwecke. Freut Euch drauf!

Wir haben uns bewusst gegen ein elektronisches Schlagzeug entschieden, da dies klanglich nur mit enormen Aufwand überhaupt in die Nähe eines akustischen käme. Die Toms des neues Sets sind kleiner und sollen so auch eine leisere Spielart möglich machen.

Aber dennoch lässt sich ein Schlagzeug nicht im Flüsterton spielen. Ab und zu gibt es hier und da mal jemanden, dem die Musik im Gottesdienst zu laut war. Menschen sind unterschiedlich in ihrer Wahrnehmung und wir wollen möglichst allen gerecht werden. Aber mit dem Lautstärke-Empfinden ist es ähnlich wie mit dem Wärme-Empfinden; während der eine noch friert, reißt der nächste schon das Fenster auf.

Die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva hat eine informative Broschüre über „Musik und Hörschäden“ herausgegeben. Wir messen derzeit (noch) nicht den Schallpegel mit einem professionellen Messgerät, aber erfahren aus der Broschüre, dass wir bei einem Schallpegel von 80 dB(A) liegen, wenn man sich noch mit erhobener Stimme verständigen kann, bei 90 dB(A), wenn die Verständigung auch mit Rufen schwierig ist. Ich denke nicht, dass dies bei uns der Fall ist. Selbst wenn man weit vorne sitzt, kann man in der Regel mit seinem Nachbarn kommunizieren, ohne zu rufen.

Gesundheitliche Beeinträchtigungen hängen nicht davon ab, ob man den Klang als angenehm oder unangenehm empfindet – wenn auch für unsere Musik doch hoffentlich ersteres zutreffen sollte :-) Grenzwerte und Erfahrungen aus der Industrie ließen sich auch auf Musik übertragen, so die Broschüre.

„Entscheidend für das Risiko ist – außer bei Knallen und Explosionen – nicht der höchste Pegel, der irgendwann auf das Gehör einwirkt, sondern der Lärmexpositionspegel, der sich aus dem Schallpegel und der Belastungsdauer ergibt.“ (Seite 11)

Die linksstehende Grafik zeigt in der linken Spalte den Schallpegel in dB(A), rechts die maximal zulässige Einwirkungszeit pro Woche.

Wenn ich keinen weiteren Lärmbelastungen ausgesetzt bin, ist selbst ein lautes Rockkonzert [100 dB(A)] von zwei Stunden unbedenklich. In der Disco an der Bar [90 dB(A)] könnte ich mich mehr als zehn Stunden aufhalten. Gesundheitlich unbedenklich kann ich 40 Stunden in einem Chor singen [85 dB(A)].

Bedenklich für Musiker selbst ist die Belastung durch Instrumente, etwa durch Posaune [95 dB(A)], Trompete [92 dB(A)] oder auch Querflöte [91 db(A)], die in etwa so laut ist wie ein Schlagzeug [91 dB(A)].

Aber hier geht es zunächst mal um unsere Gottesdienstbesucher. Durch die Darstellungen sollte klar sein, dass wir wohl weit entfernt sind von einem gesundheitlich bedenklichen Bereich.

Ich würde schätzen, unsere 20 Minuten Musik im Gottesdienst ergeben eine Lärmdosis (mittlere Spalte) von bummelig 2 „Lärmpunkten“; bis 100 pro Woche sind unbedenklich.

Es geht also nicht um die Gesundheit, sondern – wie bei der Temperatur – um das persönliche Wohlbefinden, das einfach bei jedem anders ist. Aber dies ist natürlich fast genau wichtig, wollen wir doch, dass sich jeder wohl fühlt in unseren Gottesdiensten.

 

Um etwas mehr Einblick zu bekommen, wäre es hilfreich, wenn Du an einer ganz kurzen Umfrage teilnimmst:

https://goo.gl/forms/zojwTaNBwaEgoMeB2

Vielleicht lassen sich Rückschlüsse ziehen auf Maßnahmen, die wir treffen können, bspw. das Bereitstellen von Ohrstöpseln für empfindliche Ohren. Vielen Dank im voraus für Eure Teilnahme und für Eure Anerkennung der Tontechniker, die mit dieser Thematik keine leichte Aufgabe haben.